Biontech-Gründer für harten Lockdown
Archivmeldung vom 30.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Gründer des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech, Ugur Sahin, plädiert für einen harten Lockdown, sollte keine klare Trendwende erkennbar sein. Die große Herausforderung der nächsten Wochen und eventuell auch der nächsten drei bis vier Monate werde es sein, die Infektionszahlen so niedrig wie möglich zu halten, sagte er der RTL/n-tv-Redaktion.
Ob dieser Sommer so werden wird, wie der vergangene, sei die große Unbekannte. Steigende Temperaturen könnten zwar zu einem Rückgang der Infektionen führen, doch blieben diese aus, benötige man die Umsetzung eines harten Lockdowns. "Wir sind leider mit den Infektionszahlen in Europa und auch in Deutschland schon so weit, dass wir nicht mehr länger warten können, bis man striktere Maßnahmen einführt. Wenn wir da keine Trendwende sehen, müssen wir nochmal in einen starken Lockdown reingehen", sagte Sahin der RTL/n-tv-Redaktion.
Dennoch gebe es Grund zur Hoffnung: "In der Zwischenzeit werden wir sehr viele Impfdosen nach Europa liefern. Wir rechnen damit, dass wir ab Ende Mai auch einen Impfeffekt sehen werden." Sollten alle Parteien Impfstoffe liefern und die Impfungen gut vorangehen, könne man zum Ende des Sommers wieder in eine Normalität reinkommen und im Winter einen erneuten Lockdown vermeiden. Außerdem werde die Verfügbarkeit von Impfstoffen sehr stark ansteigen: "Allein wir werden in den nächsten Wochen und Monaten drei- bis viermal pro Woche mehr liefern, als wir bisher geliefert haben. Und es kommen ja auch Impfstoffe dazu", sagte Sahin. Im Hinblick auf die Impfstrategie der Bundesregierung empfiehlt er Pragmatismus. So solle man keinen Impfstoff für die zweite Impfung zurücklegen. "Ich schätze, das Risiko, dass Impfstoffe jetzt nicht geliefert werden und die zweite Impfung bei Menschen aufgeschoben werden muss, als gering ein. Man sollte alle Impfstoffe, die man hat, möglichst schnell verimpfen. Auch im Vertrauen darauf, dass neue Impfstoffe wöchentlich geliefert werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur