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Martina Stamm-Fibich: Siemens verletzt Verantwortung für Beschäftigte eklatant und verlässt den Boden der sozialen Marktwirtschaft

Archivmeldung vom 17.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Martina Stamm-Fibich (2014)
Martina Stamm-Fibich (2014)

Foto: Martin Rulsch
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Martina Stamm-Fibich, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Erlangen und frühere Siemens-Betriebsrätin, kritisiert die von Siemens angekündigte Werksschließungen und Entlassungen scharf: "Siemens hatte angekündigt weltweit fast 7.000 Beschäftigte entlassen zu wollen. Die Siemens-Werke im sächsischen Görlitz und in Leipzig mit zusammen 920 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sollen demnach geschlossen werden. In Erlangen und Nürnberg sollen 220 Arbeitsplätze gestrichen werden. Auch die Beschäftigten am Standort Offenbach sind von Kündigung durch Siemens bedroht. Als Grund für die angekündigten Schließungen und Entlassungen gibt Siemens Probleme in der Kraftwerks- und in der Antriebs-Sparte an."

Dazu erklärt Stamm-Fibich: "Die Schließung der Werke in Görlitz, Leipzig und Offenbach und die Streichung von 220 Arbeitsplätzen in Erlangen und Nürnberg wären vollkommen verantwortungslose Entscheidungen der Siemens-Führung um Joe Kaeser. Siemens hat seinen Gewinn nach Steuern im Geschäftsjahr 2016/17 um satte elf Prozent auf 6,2 Milliarden Euro gesteigert. Solche Gewinne wären ohne die vielen tausend loyalen, hochmotivierten und hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gar nicht möglich. Dazu kann ich nur ganz deutlich sagen: Das hat mit sozialer Verantwortung nichts zu tun und muss zurückgenommen werden! Siemens verletzt ansonsten seine Verantwortung für die Beschäftigten eklatant und verlässt den Boden der sozialen Marktwirtschaft.

Die Ankündigungen der Siemens-Führung machen mich als frühere Siemens-Betriebsrätin besonderes fassungslos. Denn eigentlich habe ich - wie viele andere Menschen auch - ein sehr positives Bild von Siemens. Konzerne wie Siemens haben darüber hinaus nicht nur eine soziale Verantwortung sondern auch eine politische. Die Schließung der sächsischen Werke wäre ein harter Schlag ins Gesicht der ostdeutschen Beschäftigten und der ostdeutschen Bundesländer insgesamt. Ich hoffe, dass Joe Kaeser und die Siemens-Führung noch rechtzeitig zur Besinnung kommen. Meine Solidarität gilt den bedrohten Siemens-Beschäftigten weltweit."

Quelle: Bayern SPD im Bundestag (ots)

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