Verein Sterbehilfe startet Wahlaufruf gegen AfD
Archivmeldung vom 02.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićRoger Kusch, Vorsitzender des Vereins Sterbehilfe, hat in einem Rundschreiben seine Mitglieder in Brandenburg, Sachsen und Thüringen kaum verhohlen aufgefordert, nicht die AfD zu wählen oder Parteien, die dauerhaft mit dieser kooperieren würden.
"Mit Ihrer Wahl bestimmen Sie sowohl die Zukunft Ihres Bundeslandes als
auch die Tätigkeit unseres Vereins", mahnt Kusch in dem Schreiben, über
das der "Spiegel" berichtet. Zugleich kündigt er an, dass der Verein in
diesen Bundesländern künftig keine Suizidassistenz mehr leiste, falls es
dort zu einer Regierung kommt "mit rechtsextremen Ministern oder einer
Minderheitsregierung, die von Rechtsextremisten abhängig ist". Die
Tätigkeit des Vereins, der Sterbewillige beim Freitod unterstützt, sei
"heikel"; er sei deshalb "wie kein anderer Verein auf die Unabhängigkeit
der Gerichte und die Rechtsstaatlichkeit der Ermittlungsbehörden
angewiesen". Selbstbestimmung am Lebensende werde es "in einem
rechtsextrem geprägten Staat nicht mehr geben".
Der Verein
Sterbehilfe, der seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom
Februar 2020 wieder tätig sein darf, hat nach eigenen Angaben 4.900
Mitglieder, davon 250 in den drei betreffenden Ländern. Kusch (CDU) war
in Hamburg Justizsenator.
Quelle: dts Nachrichtenagentur