Wagenknecht will "BSW-Rebellen" aus Partei werfen
Den sogenannten "BSW-Rebellen" aus Hamburg, Dejan Lazic und Norbert Weber, sind mit sofortiger Wirkung alle Mitgliederrechte im BSW entzogen worden, zugleich wurde ein Parteiausschlussverfahren gegen sie eingeleitet. Das geht aus einem Brief des Parteivorstandes um Sahra Wagenknecht an die beiden hervor, über den das Nachrichtenportal T-Online berichtet.
Dass die beiden die Partei verlassen sollen, hat der Parteivorstand nach
Informationen von T-Online bereits am 2. Januar beschlossen. In dem
Schreiben des Parteivorstandes an die beiden heißt es, dass eine
Eilbedürftigkeit bestehe, da aufgrund des "immer weiter eskalierenden
Verhaltens damit zu rechnen ist, dass sie das Parteileben,
Parteiversammlungen und die bevorstehenden Wahlkämpfe erheblich stören
werden". Einen Antrag auf den Parteiausschluss hat der Bundesvorstand um
Wagenknecht am 6. Januar am Landesschiedsgericht gestellt.
Zusätzlich
hat der Parteivorstand beschlossen, Lazic und Weber "ab sofort bis zur
Entscheidung des Schiedsgerichtes von der Ausübung ihrer Rechte als
Mitglied auszuschließen". Dies betreffe sämtliche Mitgliedsrechte, wie
das "Recht an Parteitagen teilzunehmen und diesbezüglich Anträge zu
stellen". Damit können sie weder am BSW-Landesparteitag in Hamburg
kommenden Samstag, noch am Bundesparteitag in Bonn am Sonntag mitwirken.
Die Teilnahme an einer Aufstellungsversammlung am Samstag in Hamburg,
bei dem die Landesliste neu gewählt wird, kann ihnen offenbar aber nicht
untersagt werden, so schreibt es der Bundesvorstand.
Weber und
Lazic wollen den Ausschluss und auch den Entzug der Mitgliederrechte
nicht akzeptieren und werden im Zweifel gerichtlich dagegen vorgehen.
"Offenbar soll die zentralistische und autoritäre Parteistruktur um
jeden Preis und ohne Widerspruch durchgesetzt werden", sagte Lazic am
Donnerstag dem Nachrichtenportal. "Die Neuwahl des illegalen
Landesvorstandes in Hamburg erfolgt am Samstag nun hinter verschlossenen
Türen und ohne Gegenstimmen." Zum Ausschluss vom Bundesparteitag sagte
er: "Kritikern wird ein Maulkorb verpasst. Das passt nicht zu einer
Friedenspartei."
Norbert Weber wird ebenfalls deutlich: "Die
Parteiführung hält demokratische Regeln für lästig." Auf dem
Bundesparteitag am Sonntag solle Sahra Wagenknecht als Kanzlerkandidatin
gefeiert werden. "Mitgliederrechte stören dabei", so Weber.
Die
Bundespartei hat laut T-Online den Vorgang selbst bestätigt und kündigte
eine ausführlichere Antwort für einen späteren Zeitpunkt an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur