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Wirtschaftsforscher Hickel fordert Abschaffung des Rats der Wirtschaftsweisen

Archivmeldung vom 13.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bremer Wirtschaftsforscher Rudolf Hickel hat dem Rat der fünf Wirtschaftsweisen der Bundesregierung vorgeworfen, massiven Fehlprognosen zu verursachen und die Regierung aufgefordert, die Rolle des Gremiums grundlegend zu überdenken.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung habe sich bereits mit seiner Prognose für das Jahr 2009 "völlig blamiert". Und auch die Prognose für 2010 sei zu optimistisch, sagte Hickel dem Bremer Weser-Kurier (Sonnabendausgabe). Ende 2008 hätten die fünf Weisen eine leichten Zunahme der Wirtschaftsleistung im zweiten Halbjahr prognostiziert. Jetzt belaufe sich der Absturz aber auf Minus 5 Prozent. "Diese dramatische Fehlprognose ist kein Zufall", sagt Hickel.

"In den Prognosemodellen des Rats der fünf Weisen werden die Krisenanfälligkeit von Finanzmärkten und die Folgen für die Produktionswirtschaft marktoptimistisch unterschätzt", so der Bremer Forscher. "Diese massive Fehlprognose ist wissenschaftlich und politisch unverantwortlich. Sie hat der Politik und Wirtschaft völlig falsche Signale gesetzt. Deshalb darf auch nicht zur Tagesordnung übergegangen werden." Hickel fordert die Regierung auf, den Rat entweder "in den Bildungsurlaub zu schicken", um sein theoretisches Prognosemodell zu überarbeiten. Oder aber den Rat gleich völlig abzuschaffen. Die Regierung solle sich besser ein eigenes Beratergremium nach Vorbild der USA erschaffen.

Quelle: Weser-Kurier

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