SPD-Parteivorsitzender Walter-Borjans lobt Regelungen zum Kurzarbeitergeld und Milliardenhilfe für Landwirte
Archivmeldung vom 30.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttNach der Einigung des Koalitionsausschusses bezeichnete der SPD-Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans die beschlossene Kurzarbeiterregelung als Durchbruch.
Am Donnerstag sagte er im Inforadio vom rbb, nun sei es möglich, Kurzarbeitergeld auch dann zu zahlen, wenn sich nur in bestimmten Bereichen des Arbeitsmarktes oder in bestimmten Branchen Veränderungen ergeben - etwa durch den Klimawandel, Elektrifizierung oder die E-Mobilität. Bisher sei es nur möglich gewesen, "Kurzarbeitergeld zu geben, wenn der gesamte Arbeitsmarkt in Unordnung war." Das sei aktuell nicht der Fall, "aber wir haben Punkte in der Automobilzulieferindustrie beispielsweise, wo das dringend notwendig ist." Man sei durch die neue Regelung "deutlich weiter gekommen", so Walter-Borjans.
Zu der beschlossenen Milliardenhilfe für Landwirte sagte Walter-Borjans, die SPD sehe ein, "dass die Veränderung, die sich ergibt, eine hohe Belastung in der Landwirtschaft ist." Der SPD sei aber wichtig, dass das nicht durch Aufweichung von Umweltstandards laufe. "Dass man plötzlich wieder Gülle ausbringen darf, die die Nitratbelastung der Böden erhöht." Insofern sei die finanzielle Unterstützung ein Kompromiss, der sehr tragbar sei, so Walter-Borjans. Mit dem Geld sollen Landwirte etwa neue Gülle-Anlagen kaufen können.
Kritik übte der SPD-Vorsitzende daran, dass weitere Investitionsvorhaben erst im nächsten Koalitionsausschuss besprochen werden sollen. Außerdem kritisierte Walter-Borjans den Koalitionspartner CDU/CSU. Bei Themen wie Altschulden-Fonds, Mindestlohn oder einer vorgezogenen Abschaffung des Solidaritätszuschlags sei man nicht weitergekommen. Das zeige, dass die Union kein Verständnis für die kleinen und mittleren Einkommensbezieher habe, sagte Walter-Borjans. Hier gebe es noch Handlungsbedarf, um diese Probleme, insbesondere die Frage nach dem Mindestlohn, gemeinsam mit der Union zu lösen, so der SPD-Politiker.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)