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IW: Abbau der kalten Progression kostet 15 Milliarden Euro

Archivmeldung vom 13.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Steuern: Gelder die per Zwang gezahlt werden müßen und die verwendet werden können, wie immer es einer Gruppe von Politikern gefällt (Symbolbild)
Steuern: Gelder die per Zwang gezahlt werden müßen und die verwendet werden können, wie immer es einer Gruppe von Politikern gefällt (Symbolbild)

Bild: Charles Krüger (www.charleskrueger.de) / Eigenes Werk

Ein vollständiger Abbau der kalten Progression in diesem Jahr würde laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) 15 Milliarden Euro kosten. Das berichtet das "Handelsblatt".

Demnach unterstellte das IW bei den Berechnungen eine Inflationsrate von 7,2 Prozent für das laufende Jahr. Ohne einen Ausgleich der kalten Progression kommen laut IW auf Steuerzahler kräftige Mehrbelastungen zu. So müsste ein Single mit einem Jahreseinkommen von 25.000 Euro jährlich 213 Euro mehr an den Fiskus abgeben, für einen Single mit einem Verdienst von 60.000 Euro wären es 486 Euro, ab einem Einkommen von 80.000 Euro steigt die Belastung durch die kalte Progression auf 672 Euro. Der Staat könne einen Ausgleich der kalten Progression "ohne Steuererhöhungen für höhere Einkommen verkraften", sagte IW-Ökonom Martin Beznoska.

"Die Einnahmen des Staats aus der Einkommensteuer werden durch das Phänomen der Kalten Progression bereits im laufenden Jahr übermäßig steigen." So kann der Bund in diesem Jahr laut der jüngsten Steuerschätzung mit Mehreinnahmen in Höhe von rund 17 Milliarden Euro rechnen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will im Herbst nach Vorlage des Progressionsberichts einen Vorschlag für den Abbau der kalten Progression vorlegen. Das IW hat außerdem berechnet, wie hoch die Mehrbelastungen wären, wenn im Gegenzug für eine Entlastung unterer und mittlerer Einkommen der Spitzensteuersatz für Einkommen ab 80.000 Euro brutto von derzeit 42 auf 57,4 Prozent steigen würde, wie es das Bundesfinanzministerium kürzlich auf Basis von Vorschlägen von SPD und Grünen errechnet hat. Wer 100.000 Euro im Jahr verdient, müsste demnach 1.634 Euro mehr Steuern im Jahr zahlen, wer 150.000 Euro im Jahr verdient würde 9.334 Euro mehr an den Fiskus abführen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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