Vorstand der Bertelsmann-Stiftung fordert weniger Wahltermine
Archivmeldung vom 07.07.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer scheidende Vorstandschef der Bertelsmann-Stiftung Gunter Thielen hält die Zahl der Landtagswahlen in Deutschland für zu hoch. »Möglichst viele Landtagswahlen sollten zusammengelegt werden«, sagte er dem in Bielefeld erscheinenden WESTFALEN-BLATT. »Statistisch finden in einem Jahr zwischen vier und fünf Wahlen statt. Jedes Mal stimmen die Bürger indirekt auch über die Bundespolitik ab«, sagte Thielen.
Daraus folge, »dass sich gerade Bundespolitiker fast ständig im Wahlkampf befinden und dafür viel Zeit aufwenden müssen.« Längere wahlkampffreie Zeiten seien daher sinnvoll. »Die Demokratie ist die beste Staatsform und Wahlen sind unverzichtbar. Doch auch ein gutes System kann verbessert werden«, sagte der 69-jährige Top-Manager. Thielens Aufgabe als Stiftungschef übernimmt am 5. August der Niederländer Aart Jan De Geus (56).
Vorstand der Bertelsmann-Stiftung kritisiert deutsches Bildungssystem
Der scheidende Vorstandschef der Bertelsmann-Stiftung, Gunter Thielen, übt Kritik am deutschen Bildungssystem. »Es macht keinen Sinn, 16 unterschiedliche Schulsysteme aufrecht zu erhalten«, sagte er dem in Bielefeld erscheinenden WESTFALEN-BLATT. Eine Familie könne in Deutschland heute schon kaum noch umziehen, weil ihr Kind dann Probleme in der Schule bekommen könne. »Überall andere Schulbücher und andere Schulpläne: Entweder müssen die Länder ihre Bildungspolitiken besser koordinieren. Oder der Bund muss für mehr Einheitlichkeit sorgen«, sagte Thielen.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)