Grünen-Vorsitzkandidat Banaszak wirbt für Kurs der Eigenständigkeit
Archivmeldung vom 14.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFelix Banaszak, Bewerber für den Grünen-Parteivorsitz, spricht sich mit Blick auf die Bundestagswahlen im kommenden Jahr für einen Kurs der Eigenständigkeit seiner Partei aus. Es sollten nicht jetzt schon Koalitionen herbeigeredet werden, sagte er dem "Handelsblatt".
Bei den Grünen gibt es immer wieder Stimmen, die sich für eine
schwarz-grüne Koalition aussprechen, Banaszak sagte dazu: "Wenn
demokratische Parteien nicht mehr miteinander koalitionsfähig sind,
freuen sich die Anti-Demokraten." Er selbst habe den
Ampel-Koalitionsvertrag mitverhandelt und Schwarz-Grün in
Nordrhein-Westfalen. "In beiden Fällen habe ich das nicht gemacht, weil
ich das Programm der anderen so toll fand, sondern unseres."
Trotz
des Dauerstreits in der Ampelregierung halten die Grünen an der
Koalition fest. "Wir haben gemeinsam entschieden, Verantwortung für das
Land und nicht nur die eigenen Parteimitglieder zu übernehmen", sagte
Banaszak mit Blick auf Berichte, die FDP könne möglicherweise die
Koalition platzen lassen. "Wer nur noch mit Ultimaten rumläuft, den
nimmt am Ende keiner mehr ernst."
Banaszak wies zudem Bedenken
innerhalb der eigenen Partei zurück, dass Robert Habeck bei den Grünen
durchregieren könnte, sobald er im kommenden Monat als Spitzen- oder
Kanzlerkandidat seiner Partei ernannt werde. "Robert Habeck ist ein
super Typ und er hat meine volle Unterstützung", sagte Banaszak der
Zeitung. "Aber die Grünen sind mehr als eine One-Man-Show. Jeder an der
Spitze hat die Aufgabe, die Partei zusammenzuhalten."
Banaszak
will sich beim Parteitag der Grünen im November zusammen mit Franziska
Brantner, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, zum neuen
Parteichef der Grünen wählen lassen. Der Bundestagsabgeordnete gehört
dem linken Parteiflügel an, Brantner dem Realoflügel.
Banaszak
sagte, auch er werde als möglicher neuer Parteichef die Freiheit
brauchen, Positionen zu vertreten, "für die ich nicht jedes Mal einen
Sonderparteitag einberufen muss". Aber Geschlossenheit heiße nicht,
"einfach die Hacken zusammenzuschlagen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur