Handwerkspräsident fordert Reform des Bürgergelds
Archivmeldung vom 03.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićHandwerkspräsident Jörg Dittrich fordert eine Reform des Bürgergelds und Steuererleichterungen auch für jüngere Leistungsträger im Inland. "In den Betrieben und Firmen höre ich vor allem von den dortigen Leistungsträgern Kritik am Bürgergeld", sagte Dittrich der "Rheinischen Post".
"Diese
Menschen, die jeden Tag hart arbeiten, sagen mir, dass sie - allein
schon wegen des Begriffs - die Empfindung haben, dass das Bürgergeld
eine Wahlleistung ist, als könne man sich aussuchen, ob man arbeitet
oder nicht."
"Wir müssen endlich wieder die Leistungsträger auf
der Baustelle, in der Werkstatt, in der Produktion oder bei
Dienstleistungen in den Blick rücken. Ihre Arbeit und Leistungen müssen
wertgeschätzt und auch durch Anreize anerkannt werden", forderte der
Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).
"Den
Leistungsträgern muss das klare Signal gegeben werden, dass es sehr
wohl einen Unterschied macht, dass es sich lohnt, wenn man arbeitet",
erklärte er. Es sei richtig, dass die Bundesregierung im Rahmen ihrer
Wachstumsinitiative Anreize für Mehrarbeit setzen will. "Doch es ist zu
kurz gesprungen, nur Älteren Steuervorteile zu gewähren. Das muss auch
für Jüngere gelten. Nötig ist es, ganz grundsätzlich die Steuerbelastung
zu verringern", sagte Dittrich.
"Im Grunde ist die Idee, nur
ausländischen Fachkräften besondere Steuerrabatte zu gewähren, das
Eingeständnis, dass wir in Deutschland bei den Steuern nicht
wettbewerbsfähig sind. Die hohe Steuer- und Abgabenlast ist doch einer
der Hauptgründe, warum Deutschland für viele Menschen aus anderen
Ländern mittlerweile unattraktiv ist. Und was für diese Gruppe zutrifft,
gilt doch wohl gleichermaßen für die im Land Arbeitenden", sagte der
ZDH-Präsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur