Union fordert Neubeurteilung der Sicherheitslage in Syrien
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAls Reaktion auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster, das einem syrischen Schlepper Flüchtlingsstatus und subsidiären Schutz verweigerte, fordert die Unionsfraktion die Bundesregierung zum Handeln auf. "Wir müssen uns mit der Tatsache auseinandersetzen, dass nicht jeder Mensch aus jeder Region Syriens schutzbedürftig ist", sagte der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Alexander Throm (CDU), der "Welt".
"Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge muss seine pauschale
Herangehensweise beenden und zurückkommen zu individuellen
Einschätzungen." Die Bundesregierung müsse dringend eine Neubeurteilung
der Sicherheitslage in Syrien vornehmen, und zwar anhand eigener
Eindrücke und nicht anhand von Aussagen von
Nichtregierungsorganisationen. "Auch Abschiebungen nach Syrien -
zunächst vorrangig von Straftätern und Gefährdern - wären ein erster
Schritt in die richtige Richtung."
Der SPD-Berichterstatter für
Flucht und Asyl, Helge Lindh, sagte: "Das Urteil des OVG Münster zu
Syrien ist eine Abkehr zur bisherigen Lageeinschätzung. Ob sich diese
Ansicht bei anderen Oberverwaltungsgerichten oder beim
Bundesverwaltungsgericht durchsetzt, bleibt abzuwarten." Es sei zudem
ein laufender Prüfungsprozess der Bundesregierung, ob und wie
insbesondere Mehrfachstraftäter und Gefährder nach Syrien oder
Afghanistan zurückgeführt werden können. "Maßgeblich dafür ist auch der
Lagebericht des Auswärtigen Amtes."
Der parlamentarische
Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Stephan Thomae, sagte: "In
besonderen Fällen, insbesondere bei schweren Straftaten und Gefährdern,
darf eine Abschiebung selbst nach Syrien kein Tabu sein, wenn kein
Abschiebungsschutz besteht." Die Bundesregierung müsse nun prüfen, auf
welchen Wegen eine Abschiebung nach Syrien faktisch möglich ist.
Quelle: dts Nachrichtenagentur