Innenministerium und Verfassungsschutz widersprechen sich bei AfD
Das Bundesinnenministerium (BMI) und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), eine nachgeordnete Behörde des BMI, sind sich offenbar uneinig, wie mit dem Gutachten zur möglichen Hochstufung der AfD umgegangen werden soll.
Mit dem Gutachten soll entschieden werden, ob die AfD als "gesichert
rechtsextremistisch" eingestuft wird. Seit 2021 ist die Partei bereits
als Verdachtsfall eingestuft. Der damalige BfV-Präsident Thomas
Haldenwang hatte im Herbst angekündigt, das Gutachten sei bis Ende 2024
fertig. Nach dem Bruch der Ampelkoalition sagte er dann, die "Verkündung
dieses Prüfergebnisses" sei durch die vorgezogene Neuwahl "obsolet".
Das
BMI will von einem Zusammenhang mit dem Ampel-Aus nichts wissen, wie
eine Antwort auf eine schriftliche Frage der Linkenabgeordneten Martina
Renner zeigt, über die der "Spiegel" berichtet. "Der gesetzliche Auftrag
des BfV wird durch das Vorziehen der Bundestagswahl nicht beeinflusst",
heißt es darin. Die Bewertung von Organisationen "erfolgt
kontinuierlich" und unabhängig von äußeren Umständen wie Wahlen. "Da die
Bewertung im BfV zweifelsfrei bereits erfolgte, muss sie auch
kommuniziert werden", sagte Renner. Die Öffentlichkeit und das Parlament
hätten ein Anrecht auf Information.
Quelle: dts Nachrichtenagentur