SPD-Fraktion drängt auf Verabschiedung von Cybersicherheitsgesetzen
Die SPD drängt darauf, Gesetze zur Cybersicherheit noch vor der geplanten Neuwahl im Februar im Bundestag zu beschließen. "Hierüber sollten wir verantwortlich und im Sinne der Sicherheit unseres Landes parteiübergreifend sprechen", sagte der SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese dem "Handelsblatt".
Konkret geht es um verpflichtende Vorgaben für Einrichtungen der
kritischen Infrastruktur, um Deutschland besser vor Sabotage,
Terroranschlägen und den Folgen von Naturkatastrophen zu schützen. Das
Bundeskabinett hatte dazu jüngst einen Entwurf für ein
"Kritis-Dachgesetz" beschlossen. Zudem hat das Kabinett schon im Sommer
strengere Regeln für den Schutz kritischer Anlagen und wichtiger
Unternehmen vor Cyberangriffen beschlossen. Mit dem geplanten Gesetz
wird die europäische NIS-2-Richtlinie umgesetzt.
Wiese sieht nun
Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) am Zug. "Ich erwarte von
Friedrich Merz, dass wir bei der Sicherheit unseres Landes an einem
Strang ziehen", sagte er. "Die dringend erforderliche Stärkung der
Resilienz unserer kritischen Infrastrukturen gegenüber Cyberangriffen
und Naturkatastrophen muss im Interesse der demokratischen Fraktionen
sein."
Der Innenpolitiker Marc Henrichmann (CDU) dämpfte indes
die Erwartungen. Ihm fehle die Fantasie, wie die beiden
Cybersicherheitsgesetze noch in dieser Legislaturperiode durch den
Bundestag kommen sollen. "Zu viele zentrale Punkte sind ungeklärt, und
die verbleibende Zeit ist knapp", sagte er der Zeitung. Er halte einen
Abschluss für "nicht realistisch".
Quelle: dts Nachrichtenagentur