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Merit-Order: Mittelstand fordert eine Anpassung des Strommarktdesigns, um Strompreise wirksam zu bremsen

Archivmeldung vom 21.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Unternehmen im ganzen Land warten darauf, dass endlich wirksame Mittel gegen die explodierenden Strompreise gefunden werden. Nun legt der Mittelstand einen eigenständigen Vorschlag vor, mit dem das System der Merit-Order intakt bleibt, die Strompreise aber gleichzeitig schnell und wirksam reduziert werden können.

"Der Mittelstand wird von der Bundesregierung seit Monaten immer wieder aufs Neue in die Warteschleife geschickt. Nach den Enttäuschungen beim Energiekostendämpfungsprogramm und der Gaspreisbremse zeichnet sich nun auch bei der Strompreisbremse ab, dass die Umsetzung länger dauert, als ursprünglich gedacht", erklärt dazu Markus Jerger, Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW. "Die Unternehmen aber sind es nicht mehr einfach nur leid zu warten - sie können es sich auch schlichtweg nicht mehr leisten."

Im Zentrum der Strompreisbremse solle daher nicht der komplizierteste Ansatz stehen, sondern der am praktikabelsten umsetzbare. Wichtig sei die wirksame und schnelle Senkung der Strompreise für alle Verbraucher, der Erhalt des Anreizes für Energieeinsparungen sowie der Impuls für einen verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien. "Das von uns vorgelegte Modell einer Strompreisbremse verbindet diese Anforderungen auf bestmögliche Weise und kann nicht nur in Deutschland, sondern europaweit Anwendung finden", so Jerger weiter.

Das Modell basiert auf einer Entkoppelung des Strompreises vom Gaspreis und sieht eine einfache Anpassung des bestehenden Merit-Order Systems für den Stromhandel vor. Die Preise für den extrem verteuerten Strom aus Gas werden praktisch gekappt, so dass sie nicht mehr den Preis für den gesamten Strom massiv nach oben ziehen. Die Kosten für den kleinen, aber sehr teuren Anteil dieses Stroms werden über eine Umlage finanziert, die sich solidarisch auf alle Stromverbraucher verteilt. Insgesamt wird so der Strom wieder deutlich günstiger.

Auch die Fachkommission Energie und nachhaltiges Wirtschaften des BVMW unterstützt den BVMW-Vorschlag nachdrücklich: "Das vorgelegte Modell stellt einen leicht zu realisierenden Weg zur Lösung der Strompreiskrise vor, ohne dabei das gesamte Merit-Order System in Frage zu stellen - und ohne Steuermittel in Anspruch zu nehmen", erklärt Professor Dr. Eicke R. Weber, Vorsitzender der Kommission und ehemaliger Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesystem ISE.

Details zum BVMW-Modell für die Umsetzung der Strompreisbremse können Sie hier abrufen.

Quelle: BVMW (ots)

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