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Bundesbericht: Versorgung auf dem Land verschlechtert sich

Archivmeldung vom 22.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein Dorf auf dem Land (Symbolbild)
Ein Dorf auf dem Land (Symbolbild)

Von Eva K. / Eva K. - Eva K. / Eva K., GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4901263

Bund, Ländern und Kommunen fällt es immer schwerer, die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu garantieren: Das geht aus dem neuen, 140 Seiten umfassenden Raumordnungsbericht hervor, über deb das "Handelsblatt" berichtet.

"Die Schrumpfungsprozesse von Landgemeinden sowie von Mittel- und Kleinstädten erfassen nach Ostdeutschland zunehmend auch Westdeutschland", heißt es warnend. Den Menschen fehle mehr und mehr das Nötigste zum Leben. "Die Herausforderungen bei der Sicherung der Daseinsvorsorge werden künftig größer." Der alle fünf Jahre erscheinende Bericht sollte eigentlich längst vom Kabinett beschlossen werden, wie es der Zeitung zufolge in Regierungskreisen hieß, wurde dann aber auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben. Er trägt den Titel: "Daseinsvorsorge sichern", und benennt die Probleme in vielen Lebensbereichen: In ländlichen Regionen gebe es etwa deutlich mehr Schulabbrecher.

Ein Grund sei ein fehlendes differenziertes Schulangebot vor Ort. Allein die Grundschule liege im ländlichen Raum vielerorts weit mehr als zwei Kilometer entfernt. Obendrein fehle es an Nahverkehrsangeboten. Darüber hinaus würden auch die Wege zur Arbeit immer weiter und immer mehr Menschen hätten weder einen Supermarkt noch einen Hausarzt in der Nähe. Ganz nebenbei werde das Leben in ländlichen Regionen teurer, etwa bei der Wasserversorgung, die die Kosten auf die Bürger umlegt. So schwanken die Preise bundesweit pro Kopf zwischen 0,61 und 3,25 Euro je Kubikmeter.

Laut Bericht wuchs die Bevölkerung in Großstädten von 2005 bis 2015 um 1,4 Millionen, auch wächst der Speckgürtel in Berlin, Hamburg und München. In 37 Prozent der Mittelstädte schrumpfte die Bevölkerung, ebenso in 52 Prozent der Kleinstädte. Die Verfasser empfehlen unter anderem eine Finanzreform, um die Gemeinden wieder in die Lage zu versetzen, ihre Aufgaben wahrzunehmen. Zum anderen soll das Breitbandnetz ausgebaut werden, damit Unternehmer auf dem Land bleiben und auch die Menschen ihre Bedürfnisse schnell u! nd einfa ch über das Internet abwickeln können.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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