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Widerstand gegen TV-Kabel-Fusion wächst

Archivmeldung vom 07.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bundeskartellamt und Wettbewerbsbehörde
Bundeskartellamt und Wettbewerbsbehörde

Bild: Bundeskartellamt

Die geplante Fusion der Fernsehkabelnetze in Deutschland ruft immer größeren Widerstand hervor. Nun hat sich der Bundesverband Glasfaser (Buglas) in einem Brief an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gegen das Vorhaben ausgesprochen. Das berichtet die "Welt am Sonntag". Der Zusammenschluss von Vodafone und Unitymedia würde "die wettbewerbliche Dynamik" zum Erliegen bringen.

"Damit würde nach der Liberalisierung des TK-Marktes erneut die Regulierung eines bundesweiten Netzmonopolisten erforderlich, der andernfalls durch seine gebündelte Angebots- und Nachfragemacht nicht nur auf dem Endkundenmarkt, sondern auch auf den vor- und nachgelagerten Märkten wie der Versorgung der Wohnungswirtschaft, bei Ausrüstern oder im Tiefbau zulasten der Wettbewerber Konditionen jenseits dessen durchsetzen könnte, was unter wettbewerblichen Bedingungen möglich wäre", zitiert die "Welt am Sonntag" aus dem Schreiben. Vor diesem Hintergrund halte der Buglas "das geplante Vorhaben nicht nur für ordnungspolitisch verfehlt und für eine Gefährdung der Ziele der Bundesregierung, sondern auch für nicht genehmigungsfähig".

Vodafone verhandelt Berichten zufolge derzeit mit der Unitymedia-Mutter Liberty Global über eine Übernahme. "So weit waren wir noch nie", sagte ein Insider der Zeitung zufolge. Derzeit betreibt Vodafone TV-Kabelnetze in 13 Bundesländern, Unitymedia ist mit Netzen in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen vertreten. Immer mehr Haushalte entscheiden sich für einen Breitbandanschluss über das TV-Kabel, weil dort die Geschwindigkeiten meist höher sind als beim Marktführer Deutsche Telekom. Auch Telekom-Chef Tim Höttges hatte sich gegen einen Zusammenschluss von Vodafone und Unitymedia ausgesprochen. Bedenken äußerte zuletzt auch der deutsche Telefonica-Chef Markus Haas. Eine Fusion müsste von den Kartellbehörden geprüft werden. Wegen der Größe des Vorhabens wäre die Europäische Kommission zuständig. Doch auch die Bundesnetzagentur untersucht den Kabelmarkt.

"Wir prüfen derzeit, ob und in welchen Gebieten gegebenenfalls auch das Kabel eine marktmächtige Position erlangt hat", sagte Netzagentur-Präsident Jochen Homann der "Welt am Sonntag". Es gebe Regionen, in denen dieses nicht mehr ausgeschlossen scheint. "Dort könnten die Betreiber verpflichtet werden, ihre Infrastruktur für andere Anbieter zu öffnen, auch eine Kontrolle der Zugangspreise wäre dort denkbar." Derzeit läuft bei der Netzagentur eine regionale Marktuntersuchung, deren Ergebnisse im kommenden Jahr vorliegen sollen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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