Lindner: Thüringen-FDP handelt "in eigener Verantwortung"
Archivmeldung vom 05.02.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNach der überraschenden Wahl von Thüringens FDP-Landeschef Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten sieht Bundesparteichef Christian Lindner den Thüringer Landesverband "in eigener Verantwortung".
Er appelliere an CDU, SPD und Grüne, das Gesprächsangebot von Thomas Kemmerich anzunehmen, sagte Lindner am Mittwochnachmittag in Berlin. Wenn es eine solche Kooperation nicht gebe, wären Neuwahlen in Thüringen angezeigt. Die überraschenden Ergebnisse der Erfurter Ministerpräsidentenwahl seien von der FDP-Führung in einer Telefonkonferenz beraten worden, an der auch Kemmerich teilgenommen habe. Aus den Reihen der Liberalen war zuvor bereits Kritik an der Wahl des thüringischen FDP-Landeschefs laut geworden.
"Ich verstehe seinen Wunsch, Ministerpräsident zu werden", schrieb FDP-Bundesvorstandsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann auf Twitter. "Sich aber von jemandem wie Höcke wählen zu lassen, ist unter Demokraten inakzeptabel und unerträglich. Es ist daher ein schlechter Tag für mich als Liberale", so die FDP-Politikerin. Bei der Ministerpräsidenten-Wahl im Thüringer Landtag hatte die AfD-Fraktion am Mittwoch ihren eigenen Kandidaten im dritten Wahlgang fallengelassen und dem FDP-Kandidaten Kemmerich offensichtlich zur Mehrheit verholfen. Der bisherige Amtsinhaber Bodo Ramelow (Linke) hatte keine eigene Mehrheit im Parlament und wollte eine Minderheitsregierung bilden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur