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Fischer warnt vor Minderheitsregierung

Archivmeldung vom 01.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Debatte im Deutschen Bundestag, links die Bank der Bundesregierung, 2014
Debatte im Deutschen Bundestag, links die Bank der Bundesregierung, 2014

Foto: Tobias Koch
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ehemalige Grünen-Spitzenpolitiker Joschka Fischer hat an die Vorsitzenden von CDU, CSU und SPD appelliert, offensiver die staatspolitische Verantwortung wahrzunehmen. "Seit dem Wahltag reden viele übers regieren, als bekäme man davon den bösen Blick", sagte Fischer dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Der Bundespräsident helfe den Parteivorsitzenden bei der Erfüllung des Wählerauftrags. Aber, "die Regierungsbildung ist kein voluntaristischer Akt von Leuten, die ihre Zukunft vor oder hinter sich haben", fügte Fischer hinzu. Entschieden wandte sich Fischer gegen eine Minderheitsregierung in Deutschland. "Deutschland kann man nicht wie in einem Probierstübchen regieren. Ich empfehle allen einen Blick in die Geschichtsbücher.

Alles, was Deutschland macht, ist seit der ersten deutschen Einigung zur europäischen Angelegenheit geworden und ging nie nur die Deutschen alleine an." In Europa trete Deutschland "zu mutlos" auf, kritisierte der frühere Bundesaußenminister. "Es ist für mich beschämend zu sehen, dass es eines Donald Trump bedurfte, um den Europäern klar zu machen, dass sie sicherheitspolitisch auf Kosten anderer leben. Wir sind im Moment nicht verteidigungsfähig", so Fischer. "Wir müssen besser und eigenständiger werden bei der Sicherung der Außengrenzen, bei der Verteidigung gegen den Terrorismus, beim Schutz gegenüber Russland, mit Europas diplomatischer Präsenz, in der Entwicklungszusammenarbeit. Was nützt uns denn eine ‚schwarze Null‘, wenn uns Europa und unsere Nachbarschaft um die Ohren fliegen?"

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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