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Laumann: Ein-Euro-Jobs für Jugendliche untauglich

Archivmeldung vom 12.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat von den Hartz-IV-Behörden einen sparsameren Umgang mit Ein-Euro-Jobs gefordert. "Ein-Euro-Jobs sind für Jugendliche oft untauglich. Deshalb sollten die Arbeitsbehörden sie auch möglichst nicht mehr in diese Maßnahmen stecken, damit sie sich weiter um eine Ausbildung oder einen Job kümmern", sagte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

Anlass ist eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Arbeitslose mit Ein-Euro-Jobs länger in Hartz IV bleiben als ohne. Gerade bei Jugendlichen sei das Instrument ineffektiv. 2007 wurden mehr als 750 000 Ein-Euro-Jobs vergeben, sie sind die mit Abstand häufigste Fördermaßnahme. Laumann (CDU) hält das für falsch. "Das ist kein Masseninstrument." Es sei für viele auch emotional belastend, weil sie sich Hoffnungen machten, anschließend übernommen zu werden. "In Wirklichkeit haben sie keine Chance, in dem Job zu bleiben." Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) sieht seine Vorbehalte bestätigt, das Ein-Euro-Jobber regulär Beschäftigte verdrängen und kaum zur Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt geeignet seien. "Ein-Euro-Jobs taugen nur selten als Brücke in dauerhafte Beschäftigung. Stattdessen entlässt der Drehtüreffekt reguläre Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit", sagte ZDH-Präsident Otto Kentzler der WAZ. Er macht dafür vor allem die Kommunen verantwortlich. "Die Verlockung, eine Arbeitskraft fast zum Nulltarif zu bekommen, ist groß. Es kan nicht sein, dass Einrichtungen reguläre Beschäftigung durch Ein-Euro-Jobber ersetzen und so klamme Kassen der Städte und Gemeinden schonen", so Kentzler zur WAZ.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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