Sachsen-Anhalts Innenministerin will Drohnenabwehr-Systeme für Landespolizei
Archivmeldung vom 07.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) will die Landespolizei künftig mit Drohnenabwehrsystemen ausstatten. Solche Störtechnik - etwa zum Schutz vor Kriminellen und Terroristen - sei "aus polizeilicher Sicht absolut sinnvoll", sagte Zieschang der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
Einsetzbar seien die Abwehrsysteme etwa bei Großveranstaltungen, wenn Menschenmassen geschützt werden sollen. Auch an Flughäfen sei die Drohnenabwehr "ein Riesenthema", sagte Zieschang dem Blatt.
Zwar erschließen sich deutsche Länderpolizeien aktuell moderne Drohnentechnik für die eigene Ermittlungsarbeit. Doch kaum ein Bundesland besitzt Drohnen-Abwehrsysteme. Als Vorreiter gilt Nordrhein-Westfalen: Dort präsentierte die Polizei bereits 2019 ein Abwehrarsenal. Dazu gehört eine Art Anti-Drohnen-Kanone, die gezielte Funkwellen auf fremde Flugsysteme schießen kann, um die Verbindung zwischen Fluggerät und Pilot am Boden zu kappen. Technisch möglich ist auch eine Rundum-Abwehr per Störsender. Dieser kann den Flug sämtlicher Drohnen in einem bestimmten Umkreis unmöglich machen.
Sachsen-Anhalts Polizei baut seit Anfang 2022 unbemannte Flugsysteme in die reguläre Ermittlungsarbeit ein. 28 Drohnen besitzt die Polizei laut Landesinnenministerium. Genutzt werden die Fluggeräte unter anderem für aufwendige Tatort-Dokumentationen, für Kontrollen auf Autobahnen und gefährliche Zugriffe des Spezialeinsatzkommandos (SEK).
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)