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Niedersachsens Innenminister rechnet mit Fahndungserfolg bei RAF-Tätern

Archivmeldung vom 09.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der Roten Armee Fraktion
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Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius rechnet bei der Fahndung nach den untergetauchten ehemaligen RAF-Mitgliedern mit einem Erfolg. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Pistorius: "Nach meiner Einschätzung ist es eine Frage der Zeit, bis sie gefasst werden, denn jetzt zieht sich das Netz wirklich enger zusammen." Die Fahndung sei nicht einfach, da die drei Täter absolut professionell vorgingen: "Das sind keine Laien. Sie wissen genau, was sie tun."

Der Innenminister lobte die Ermittlungsarbeit der Polizei, die alleine 4000 Autohändler in Niedersachsen aufgesucht habe, um Hinweise auf die Art der Anmietung von Autos zu finden, die das Trio bei den Überfällen benutzt hatte. "Dadurch ist man Ihnen auf die Schliche gekommen inklusive Fotos. Das ist eine echte Fleißarbeit der Polizei", sagte der Minister.

Es sei möglich, dass die Untergetauchten auf ein Netzwerk von Unterstützern zugreifen könnten, sei es aus der Sympathisantenszene oder gegen Geld. Offen sei, ob sie ohne Papiere oder mit falschen Identitäten lebten. "Beides ist denkbar", sagte Pistorius. "Das ist reine Spekulation." Nach dem Trio werde bundesweit gefahndet. Der Minister betonte: "Sie werden nicht nur wegen der Überfälle, sondern auch wegen des Sprengstoffanschlags auf die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt gesucht." Dieser Sprengstoffanschlag auf die noch nicht eröffnete JVA war 1993 der letzte Terroranschlag der Rote Armee Fraktion vor ihrer Auflösung, der Schaden wurde damals auf rund 100 Millionen D-Mark geschätzt.

Dass die Täter Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter in Niedersachsen verübten, sage nichts über ihren Lebensmittelpunkt aus. Der SPD-Politiker sagte: "Es kann sein, dass sie in der näheren Umgebung leben, es kann aber auch sein, dass sie für die Taten einreisen und dann wieder in ihren Rückzugsraum verschwinden."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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