Sozialverband VdK fordert nach Steuerschätzung "sozial gerechtere Hilfen für alle"
Archivmeldung vom 13.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der sprudelnden Steuerquellen fordert der Sozialverband VdK Deutschland weitere Entlastungen zum Ausgleich der Belastungen durch die hohe Inflation. VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die gigantischen Mehreinnahmen, die laut Steuerschätzung zu erwarten sind, müssen zu einer sozial gerechteren Hilfe für alle führen."
Bentele kritisierte, bislang hätten zum Beispiel Rentnerinnen und Rentner wenig von den Maßnahmen der Entlastungspakete. "Dabei haben auch sie hohe Ausgaben, zum Beispiel für Fahrten zum Arzt. Auch sie brauchen dringend Entlastung, am besten in Form eines sofortigen Zuschlags auf die Rente." Das Gleiche gelte für all jene, die Krankengeld, Übergangsgeld oder Elterngeld beziehen: "Auch sie sind dringend auf Unterstützung angewiesen. All die genannten Gruppen müssen ebenfalls die 300 Euro Energiepreispauschale bekommen. Sonst wird die Armut im Land noch größer und die soziale Spaltung tiefer", warnte die VdK-Präsidentin.
Laut der neuen Steuerschätzung können Bund, Länder und Kommunen bis zum Jahr 2026 mit insgesamt 220,4 Milliarden Euro mehr Einnahmen rechnen als noch im November vorhergesagt. Zur Entlastung der Bürger ergreift die Regierung eine Reihe von Maßnahmen. So werden Grundfreibetrag und Werbungskostenpauschale angehoben, und es gibt mehr Geld für Fernpendler. Außerdem bekommen Erwerbstätige, Selbstständige, Gewerbetreibende und Landwirte einmalig 300 Euro als Ausgleich für die gestiegenen Energiekosten. Beamtenpensionäre sowie Rentner erhalten die Pauschale nicht.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)