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BDI drängt auf Entscheidung über deutschen Weltraumbahnhof

Archivmeldung vom 13.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Weltraumbahnhof (Symbolbild)
Weltraumbahnhof (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert noch in diesem Jahr eine Entscheidung, ob in Deutschland ein Weltraumbahnhof für kleine Raketen gebaut werden soll. "Noch in diesem Herbst brauchen wir eine grundsätzliche politische Entscheidung, ob Deutschland einen eigenen Raketenstartplatz realisieren will", sagte der beim BDI für Raumfahrtthemen zuständige Abteilungsleiter Matthias Wachter der "Welt am Sonntag".

In den kommenden Jahren wachse der Markt für Satelliten enorm. "Ziel sollte es sein, die erste Rakete bereits in zwei Jahren von einer deutschen Plattform aus zu starten." Statt eines Startplatzes an Land präferiert der BDI inzwischen eine mobile Offshore-Plattform in der Nordsee. "Die Auflagen für einen Raketenstartplatz an Land wären immens. Fraglich ist, ob Deutschland sie erfüllen würde", so Wachter. Deshalb spreche viel für eine Offshore-Lösung in der Nordsee. "Ein Startplatz für Trägerraketen wäre wichtiger Bestandteil einer strategischen Infrastruktur", so Wachter weiter.

"Bei der Realisierung sollte sich Deutschland am erfolgreichen US-Modell orientieren." Dort stelle die Regierung allen privaten Unternehmen die Infrastruktur gegen Gebühr zur Verfügung. Die Bundesregierung reagiert allerdings zurückhaltend auf die Forderungen der Industrie. Das Bundeswirtschaftsministerium habe "die Industrie gebeten, zunächst ihren konkreten Bedarf für Starts mit Micro-Launchern zu identifiz ieren und die Bereitschaft privater Investoren nachzuweisen", sagte eine Sprecherin. "Erst auf der Grundlage von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und konkreten Vorschlägen kann geprüft werden, ob und wie eine Unterstützung möglich ist." Zudem müsse geprüft werden, ob andere europäische Startplätze besser geeignet sind.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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