Hofreiter wirft Gabriel Zickzack-Kurs vor
Archivmeldung vom 18.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGrünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat scharfe Kritik am SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel geübt: "Gabriel hat sich in den großen Fragen der vergangenen Monate in einem gnadenlosen Zickzack-Kurs verheddert", sagte Hofreiter der "Welt".
Bei der Vorratsdatenspeicherung habe der SPD-Chef seinen Justizminister Heiko Maas düpiert, in der Euro-Krise habe er plötzlich kein Problem mehr mit einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion gehabt und im Umgang mit Pegida schwanke Gabriel zwischen Gesprächsbereitschaft und Beschimpfungen. "Dass die SPD mit seinem Hin und Her ein Problem hat, ist offensichtlich", sagte Hofreiter.
Gabriels schwaches Ergebnis von 74 Prozent bei der Wiederwahl zum Parteichef vor einer Woche sei die Quittung für diesen Kurs. Zwar sei die SPD die Partei, die mit ihrer inhaltlichen Ausrichtung den Grünen am nächsten stehe. Aber Hofreiter fügte auch hinzu: "Wir können uns auch andere Konstellationen vorstellen, wenn die Inhalte passen."
Ihm mache Schwarz-Grün genauso wenig Angst wie Rot-Rot-Grün. Hofreiter bescheinigte der Linksfraktion im Bundestag einen Sinneswandel nach dem Führungswechsel von Gregor Gysi zur Doppelspitze aus Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch. "Es gibt Veränderungen", erklärte Hofreiter. "Die Fundamentalisten sprechen wieder intensiver mit den Reformern rund um Dietmar Bartsch. Dadurch entsteht durchaus die Chance, dass das Interesse der Linken wächst, das Land irgendwann einmal zu regieren und nicht nur andauernd zu opponieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur