Kanzler will 50 Mio. Euro-Geschenk für die Viadrina im Eilverfahren
Archivmeldung vom 07.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Antrag der SPD-Fraktion, die Verpflichtungsermächtigung zur Zahlung von 50 Mio. Euro an die Europauniversität Viadrina freizugeben, erklären die bildungs- und forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, und der zuständige Haushaltsberichterstatter, Klaus-Peter Willsch MdB: Kurz bevor der Kanzler die Wahl verliert, will er noch sein Versprechen an die Viadrina-Präsidentin Gesine Schwan zur Zahlung von 50 Mio. Euro als Dankeschön für ihre Kandidatur um das Amt des Bundespräsidenten einlösen.
Der Haushaltsausschuss soll heute mit
rot-grüner Mehrheit entsprechende Verpflichtungsermächtigungen für
die nächsten Jahre freigeben.
Ab 2006 sollen 50 Mio. Euro in drei Tranchen fließen, um die
Europauniversität Viadrina in Frankfurt Oder in eine
Stiftungsuniversität umzuwandeln. Die Aktion läuft unter dem Titel
"Leistungen für europäische und internationale
Wissenschaftseinrichtungen". Gerade vor dem Hintergrund, dass Polen
als Partnerstaat nur 5 Mio. Euro zur Verfügung stellen will und von
Frankreich als zweitem Partner keine Zusagen vorliegen, scheint
dieses Ad-hoc-Manöver nicht seriös. Es ist ein unzulässiger Vorgriff
auf die Haushaltspolitik der zukünftigen Bundesregierung. Zudem
verträgt sich dieser Griff in den Säckel des Steuerzahlers nicht mit
der Lage der öffentlichen Haushalte.
Die CDU/CSU bekennt sich klar zur Viadrina. Der Viadrina sollen
alle Möglichkeiten der Förderung offen stehen. Sie hat die Chance,
sich bei der jetzt anlaufenden Exzellenzinitiative zu bewerben und
dort mit wissenschaftlichen Konzepten zu überzeugen. Andere Kriterien
als Exzellenz dürfen nicht entscheidend für die Förderung von
Wissenschaft sein.
Quelle: Pressemitteilung CDU/CSU - Bundestagsfraktion