Bayern pocht auf rasche Korrekturen bei Krankenhausreform
Archivmeldung vom 30.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) pocht auf rasche Korrekturen an der Krankenhausreform des Bundes. "Das Inkrafttreten der Krankenhausreform des Bundes führt zwar nicht dazu, dass sich schlagartig über Nacht alles ändert, aber strukturell wird ein Hebel umgelegt, der im Verlauf der nächsten zwei Jahre den Ländern viel Gestaltungsspielraum nimmt", sagte die CSU-Politikerin am Sonntag.
Dann würden die sogenannten Leistungsgruppen für die Kliniken nach den
Kriterien zugeordnet, wie die Bundesregierung sie im Gesetz festgelegt
habe. Das werde die Krankenhauslandschaft "dauerhaft verändern", so
Gerlach. "Die Länder haben nach den jetzt geltenden Vorgaben kaum mehr
die Möglichkeit, bei der Krankenhausplanung Ausnahmen zuzulassen." Die
Krankenhausreform schränke die Flexibilität der Länder ein, "gestaltend
und vor allem angebotssichernd auf die Versorgung einzuwirken".
Konkret
seien insbesondere Fachkliniken gefährdet, die nicht unter die
Definition des Bundes fallen. "Aber auch andere Krankenhäuser können
sehr schnell in existenzielle Probleme kommen, wenn sie die strengen
Voraussetzungen der Leistungsgruppen nicht erfüllen, zum Beispiel beim
Personal oder bei zusätzlich anzubietenden verwandten
Leistungsbereichen", sagte Gerlach. Außerdem stünden zahlreiche Kliniken
schon jetzt finanziell mit dem Rücken zur Wand.
"Nach der
Bundestagswahl im Februar 2025 muss eine der obersten Prioritäten der
Bundesregierung sein, die Fehler der Krankenhausreform auszubessern",
fügte die Ministerin hinzu. "Wir brauchen unbedingt eine
Korrekturmöglichkeit auf Landesebene zu den
Leistungsgruppen-Voraussetzungen, um im Einzelfall reagieren zu können."
Zudem müssten einige "überzogene Personalanforderungen" korrigiert
werden, die in Zeiten eines ohnehin erheblichen Personalmangels nur
schwerlich zu erfüllen seien.
Quelle: dts Nachrichtenagentur