Wirecard-Untersuchungsausschuss: "Für Söder und Scholz steht viel auf dem Spiel"
Archivmeldung vom 29.10.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer FDP-Obmann im Wirecard-Untersuchungsausschuss, Florian Toncar, hat hohe Erwartungen an die Aufklärungsarbeit der Parlamentarier. "Ich gehe davon aus, dass der Ausschuss erhebliche Versäumnisse und Fehleinschätzungen bei der Finanzaufsicht und auch bei den Ermittlern in Bayern zutage fördern wird", sagte Toncar der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
Der Ausschuss tagt an diesem Donnerstag (29.10., ab 13.00 Uhr) erstmals nach seiner Konstituierung am 8. Oktober. "Im Endeffekt haben es die Behörden im Bund und in Bayern Wirecard vermutlich sogar erleichtert, sich als armes Opfer ausländischer Spekulanten und Medien darzustellen, etwa indem die bayerischen Behörden gegen Journalisten ermittelt haben und nicht gegen Wirecard selbst", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion. Das sei für Wirecard "ausgesprochen nützlich" gewesen.
"Das Ganze hat politisch eine weitreichende Bedeutung", so Toncar. "Sowohl dem SPD-Kanzlerkandidaten Scholz als auch CSU-Chef Söder dürfte es nach dem Untersuchungsausschuss sehr schwer fallen, sich den Bürgern weiterhin als erfahrene und professionelle Regierungsprofis darzustellen. Für beide steht daher in den nächsten Monaten eine Menge auf dem Spiel."
Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)