Jusos fordern Verstaatlichung sozialer Netzwerke
Angesichts jüngster politischer Einmischungen von US-Milliardär Elon Musk und geänderter Faktencheck-Regeln beim Meta-Konzern fordert Juso-Chef Philipp Türmer die Enteignung und Verstaatlichung sozialer Medien.
"Soziale Netzwerke sind ein relevanter Teil unserer Öffentlichkeit. Die
entstandenen Konzernstrukturen sind aufzubrechen und zu
vergesellschaften", so Türmer in einem Statement, über das der Sender
ntv berichtet. Der Chef der SPD-Nachwuchsorganisation will die
Plattformen in die Hände der Nutzer legen. "Hierbei kann das Modell für
die Einbeziehung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland ein
gutes Vorbild sein", schreibt der SPD-Politiker.
Der Vorsitzende
der SPD-Nachwuchsorganisation fordert zudem eine Auseinandersetzung mit
der Frage, ob in einer Demokratie Unternehmer und Konzerne weiterhin
solche Macht über die öffentlichen digitalen Räume bei sich
konzentrieren dürften. Türmer lehnt das klar ab. Soziale Netzwerke
gehörten in öffentliche Hand, "damit wir nicht mehr dem guten Willen
narzisstischer Milliardäre wie Musk & Zuckerberg ausgeliefert sind",
sagte er mit Blick auf den Besitzer von X und Meta-Chef Mark
Zuckerberg.
Zur Begründung verweist der Juso-Chef auf die
jüngsten politischen Einlassungen von Musk: "Elon Musk pusht rechte
Stimmen und macht ein digitales Wahlkampf-Event auf X mit der
AfD-Chefin." Auch das Ende der Faktenchecks in den USA auf
Meta-Plattformen wie Facebook und Instagram kritisiert Türmer.
Zuckerberg knicke vor Trump ein und schicke die unliebsamen Fact-Checke
in den Ruhestand, heißt es dazu. Man sehe: Milliardäre mit Macht über
die digitale Öffentlichkeit unterstützten mutwillig Faschisten, egal ob
in den USA oder Europa. Die Milliardäre spielten mit der Stabilität der
Demokratie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur