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Lindner distanziert sich von Corona-Demo-Teilnehmern

Archivmeldung vom 14.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Christian Lindner (2018)
Christian Lindner (2018)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich klar von den Teilnehmern der Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen distanziert. "Wer an der Seite mit Menschen demonstriert, die fahrlässig auf Masken und Abstand verzichten und Reichskriegsflaggen schwenken, der gehört nicht zur Zielgruppe", sagte der Parteivorsitzende der "Welt am Sonntag".

Am Samstag hatte es erneut Demonstrationen dieser Art in mehreren Städten gegeben. Am Protestzug in München nahmen rund 10.000 Menschen teil, weit mehr als von den Veranstaltern angekündigt. Wiederholt wurden Abstandsregeln nicht eingehalten. Für seine Partei stehe, so FDP-Chef Lindner weiter, der Wert der Freiheit im Zentrum.

"In der Pandemie bedeutet das zum einen, die Verhältnismäßigkeit staatlicher Entscheidungen zu hinterfragen. Wir müssen Bürgerrechte nicht einschränken, wenn wir intelligentere Maßnahmen haben." Zum anderen seien die Liberalen die Kraft, die trotz Wirtschaftskrise auf Marktwirtschaft und solide Staatshaushalte wert legt. "Wir wollen die schuldenfinanzierte Rettungspolitik und Verstaatlichungen schrittweise beenden, um die Betriebe für den Neustart fit zu machen."

Dass die FDP mit diesen Positionen zurzeit wenig durchdringe, liege an einer für die Coronakrise typischen Haltung vieler Wähler: Aus dem Kommunalwahlkampf in Nordrhein-Westfalen sei ihm berichtet word en, dass "die Menschen staatliche Ansagen und ein Gefühl der Hierarchie schätzen". Es sei, so der Parteichef, umso mehr eine Aufgabe für die FDP, "den Gedanken der Selbstverantwortung zu vertreten, auch wenn wir nicht den Applaus des Tages erhalten".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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