Pistorius weist CDU-Vorschläge zum Umgang mit der AfD zurück
In einer Online-Schalte mit SPD-Mitgliedern hat Verteidigungsminister Boris Pistorius sich gegen den Vorschlag gestellt, die AfD im Bundestag wie andere Oppositionsparteien zu behandeln. Das geht aus Ausschnitten der Konferenz hervor, über die der "Spiegel" berichtet.
"Ich werde, solange ich politisch aktiv bin, meine Hand nicht heben und
kein Kreuz machen für Faschisten, Rechtsextremisten oder wen auch
immer", sagte Pistorius demnach in der Online-Konferenz am Mittwoch, bei
der ihm Mitglieder Fragen zum Koalitionsvertrag stellen durften. "Ich
werde auch nie jemanden von denen zum Vizepräsidenten oder zum dritten
Vizepräsidenten von irgendetwas wählen."
Den Glauben, man könne
durch Normalisierung Entzauberung herbeiführen, teile er nicht, sagte
Pistorius. Wer sehe, wie die AfD beleidige, angreife und stigmatisiere,
"kann nicht ernsthaft erwarten, dass mit denen ein normaler Umgang
möglich ist." Er sei in dieser Hinsicht anderer Meinung als Jens Spahn
oder Julia Klöckner, die sich ähnlich geäußert habe. "Ich bin da
komplett anderer Auffassung. Das ist die Banalisierung des Bösen, die
Banalisierung des Rechtsextremismus, und da bin ich strikt dagegen."
Die
AfD könne man nur mit guter Politik zurückdrängen, sagte Pistorius mit
Blick auf die künftige Regierung. "Wir müssen jetzt einfach gut
regieren, gute Politik machen. Nicht Politik, die der Agenda der AfD
folgt, sondern eine Politik, die der Wahrnehmung der Menschen folgt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur