Schäuble sieht seit AfD-Bundestagseinzug atmosphärische Veränderung
Archivmeldung vom 20.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttBundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sieht eine atmosphärische Veränderung im Bundestag, seit die AfD dort vertreten ist. Die Debatten seien durch die AfD-Bundestagsabgeordneten "lebhafter, gelegentlich auch aggressiver" geworden, sagte Schäuble dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
"Die Deutschen mögen noch immer ein Grundbedürfnis nach Harmonie haben, die Faszination parlamentarischer Demokratie geht aber nicht von der Einigkeit aus, sondern vom vernünftigen Streit in der Mitte", so der CDU-Politiker weiter. Die politische Landschaft sei heute gespaltener. "In Ostdeutschland macht die AfD der Union die Position der stärksten politischen Kraft streitig, in Westdeutschland die Grünen.
Es wird im Übrigen nicht uninteressant zu beobachten sein, ob und wie die Grünen mit diesem Maß an Verantwortung zurande kommen", sagte Schäuble. Die neue deutsche Demokratieverdrossenheit betrachtet er zwar mit Sorge: "Angesichts unserer Vergangenheit ist das schlimm", so der Bundestagspräsident. Er habe aber auch Hoffnung. "Wir müssen es besser machen, dann geht es auch wieder. Die Demokratie ist klüger, als wir das für möglich halten", sagte Schäuble dem "Spiegel".
Quelle: dts Nachrichtenagentur