Südwest-Städtetagspräsident gegen "Lockdown light"
Archivmeldung vom 28.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) warnt vor einem "Lockdown light" in der Coronakrise. "Ein sogenannter Lockdown light bringt mehr Schaden als Nutzen", sagte der Präsident des baden-württembergischen Städtetags dem "Mannheimer Morgen".
Er verwies auf die wirtschaftlichen Folgen vor allem für Gastronomie und Kulturbranche. Er halte "vortastende" Verschärfungen nicht für sinnvoll. Die letzten von Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten beschlossenen Maßnahmen seien erst knapp zehn Tagen in Kraft. Der jüngste Anstieg der Infektionszahlen sei auch nicht an stark kontrollierten öffentlichen Orten wie Restaurants, Kinos, Theatern, Museen oder Konzertsälen verursacht worden.
Unverzichtbar nannte der Präsident des Südwest-Städtetags dagegen die schnellere Durchsetzung von Quarantäne über allgemeine Anordnungen, ein gutes Kontaktpersonen-Management sowie eine Beschleunigung der Prozesse in den Gesundheitsämtern "durch die überfällige Verknüpfung der eingesetzten IT-Programme". Für den Fall, dass diese Maßnahmen nicht für eine Trendwende ausreichen, spricht sich Kurz gegen eine Wiederholung des Lockdowns vom Frühjahr aus. Die deutlich bessere Alternative sei "ein gut vorbereiteter, zeitlich strikt begrenzter und damit kalkulierbarer umfassender Shutdown von einigen Tagen, der auch den privaten Bereich erfasst". Der wäre wirtschaftlich und sozial verträglicher als der nach Ausbruch der Pandemie verhängte Lockdown. Als Zeitraum für einen kurzen Shutdown könnten nach Ansicht des Mannheimer Oberbürgermeisters sieben Tage reichen. Das Maximum seien 14 Tage.
Quelle: dts Nachrichtenagentur