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Helge Braun hält Staatsakt für "ein gutes Zeichen" - Kritik aus der SPD

Archivmeldung vom 27.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Helge Braun (2019)
Helge Braun (2019)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat seine Forderung nach einem Staatsakt für die Corona-Opfer in Deutschland bekräftigt und dazu aufgerufen, die inzwischen fast 10 000 Corona-Toten nicht zu vergessen. Ein Staatsakt wäre "ein gutes Zeichen am Ende der Pandemie, wenn ein sicherer Impfstoff zur Verfügung steht", sagte Braun der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Der Kanzleramtsminister mahnte Sensibilität gegenüber den bisherigen Opfern und ihren Angehörigen in der Pandemie an. "Wenn wir darüber sprechen, dass wir gut durch die Krise gekommen sind, dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch in Deutschland schon fast 10.000 Corona-Tote haben. Es gibt Menschen, die trauern um ihre Familienangehörigen und Freunde. Diese Menschen fehlen ihnen. Das darf man, wenn man über Fallzahlen und wirtschaftliche Kennzahlen spricht, nicht vergessen", sagte Braun der NOZ. "Gut durch die Krise zu kommen heißt leider nicht, unbeschadet durch die Krise zu kommen", so der CDU-Politiker weiter.

Rückenwind für seinen Vorschlag, auch in Deutschland einen Staatsakt abzuhalten, kommt von Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). "Ich finde die Idee grundsätzlich sehr sympathisch", sagte Laumann der NOZ. Auch der schleswig-holsteinische Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) kann sich "einen Staatsakt für die Corona-Opfer am Ende der Pandemie "durchaus vorstellen". "Bei all den Anstrengungen, die Pandemie zu bekämpfen, ist die Trauer an mancher Stelle auf der Strecke geblieben. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass sich viele Angehörige von geliebten Menschen nicht verabschieden konnten, damit sich das Virus nicht ausbreitet. Ein Staatsakt, bei dem wir alle noch mal innehalten und gemeinsam derer gedenken, die an dem Virus gestorben sind, würde unserem gesellschaftlichen Zusammenhalt guttun", erklärte Garg gegenüber der NOZ.

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) äußerte sich dagegen skeptisch. Ihn überzeuge die Idee eines Staatsaktes "nicht vollständig". "Auch viele andere Menschen sterben jedes Jahr an Krankheiten oder erleiden tödliche Unfälle. Auch hier gibt es sehr großes menschliches Leid. Mit fiele es schwer zu rechtfertigen, dass es für diese Menschen und ihr Schicksal keinen Staatsakt gibt", sagte Bovenschulte der NOZ.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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