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Bundestagsabgeordnete steigen in Flüchtlingsboot

Archivmeldung vom 13.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uwe Hiksch, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Uwe Hiksch, on Flickr CC BY-SA 2.0

Angesichts des großen Flüchtlingszustroms über das Mittelmeer haben deutsche Politiker es persönlich getestet, wie sich Flüchtlinge auf dem Mittelmeer fühlen, wenn sie mit 120 Personen in einem kleinen Schlauchboot hocken. Auf der Spree haben Bundestagsabgeordnete eine Flüchtlingssituation auf dem Mittelmeer nachgestellt. Das berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".

Weiter heißt es auf der Webseite: "Mit Rettungswesten haben Dietmar Bartsch, Sahra Wagenknecht, Simone Peter und andere das Schlauchboot, das direkt vor dem Reichstagsgebäude festgemacht war, berichtet n-tv.de. "Das ist ja gruselig", kommentiert die Linke Kerstin Kassner.

Alle Bundestagsabgeordneten waren zu der Aktion eingeladen worden. Gekommen sind viele Linken-Politiker, einige Grüne und nur wenige von SPD und Union. Die Linken haben extra ihre Fraktionssitzung verschoben. Auch wenn die Simulation auf der Spree nicht so bedrohlich wie die Realität ist, gibt sie eine Ahnung davon, wie ungemütlich die mehrtägige Flucht über das Mittelmeer sein muss, heißt es im Bericht.

Das Boot ist 11,90 mal 3,50 Meter groß. Es sind noch keine 80 Personen an Deck, da wird es kuschelig an Bord. Selbst kleine Schritte sind nicht mehr möglich. Als der Motor anspringt, verstummen die Gespräche. Der Boden ist bereits mit Wasser bedeckt.

Als ein vorbei fahrendes Schiff für Wellengang sorgt, geht ein Raunen über das Flüchtlingsboot. Wie fühlt sich das an hier? „Es ist spannend. Aber bei der Vorstellung, 72 Stunden so eng zu stehen, in ständiger Angst und von Wellen durchgeschüttelt, da wird mir ganz schlecht“, sagt Linken-Fraktionsvize Jan van Aken.

Die Simulation der Seenotrettungs-Organisation Seawatch endet nach zehn Minuten und einigen Runden über die Spree. Die meisten Passagiere an Bord sind froh, dass es endlich vorbei ist. „Es war beklemmend. Ich habe mich ausgeliefert gefühlt", sagt die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger.

Mehr als 500.000 Menschen sind seit Anfang des Jahres laut UN-Angaben über das Mittelmeer nach Europa geflüchtet. Die Flüchtlinge sind mehrere Tage unterwegs, bis die völlig überladenen Boote Europa erreichen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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