Kriminalbeamte mahnen differenzierte Debatte über Messergewalt an
Archivmeldung vom 26.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem tödlichen Anschlag in Solingen hat der Bund Deutscher Kriminalbeamter eine differenzierte Debatte über die Bekämpfung von Messergewalt angemahnt, die zwischen gezielten Angriffen und Taten im Affekt unterscheidet.
"Wir müssen die Debatte über die zunehmende Messergewalt von der Debatte
über die Tat in Solingen trennen", sagte der Bundesvorsitzende Dirk
Peglow dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Der Täter hätte sich von
Messerverbotszonen und von einem generellen Messerverbot nicht aufhalten
lassen. Er hat den bisherigen Erkenntnissen zufolge gewusst, was er
tut."
Der Großteil von Vorfällen von Messergewalt in Deutschland
finde dagegen im Affekt statt, weil Auseinandersetzungen eskalierten.
Grundsätzlich gebe es eine Zunahme von Messergewalt, sagte Peglow weiter
und forderte mit Blick auf Taten im Affekt mehr Aufklärungsarbeit: "Wir
haben eine ganze Reihe von Menschen unter uns, die Messer mit sich
führen, um sich männlicher zu fühlen oder auch, um sich zu verteidigen.
Da müssen wir vor allem bei jungen Menschen Aufklärungsarbeit leisten
über die große Verletzungsgefahr, die von Messern ausgeht."
Zudem
pochte Peglow auf "Messerverbotszonen", in denen die Polizisten gezielt
nach Messern suchen dürfe. "Außerdem müssen wir eine Debatte führen
über ein generelles Messerverbot im öffentlichen Raum, das dann auch
Ausnahmeregelungen beinhaltet, zum Beispiel für Handwerker und andere
Berufsgruppen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur