Theaterintendant Peymann: Brauchen "echte Notstandsgesetze" gegen Schuldenkrise
Archivmeldung vom 01.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit radikalen Vorschlägen mischt sich Theaterintendant Claus Peymann in die Debatte um die Haushaltssanierung ein. Angesichts der gigantischen Staatsverschuldung "brauchen wir ein völlig neues Denken, nennen wir das ruhig: echte Notstandsgesetze", sagt Peymann in der neuen, am Mittwoch erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern.
"Die Verkleinerung des Bundestags wäre ein erster Schritt: weg mit diesen Hinterbänklern, die uns Steuerbürgern nur auf der Tasche liegen und sich nicht mal in ihrer eigenen Sprache richtig ausdrücken können." Der Intendant des Berliner Ensembles sprach sich außerdem für die Halbierung der Bundesländer von 16 auf acht aus.
Natürlich müsse die Bundeswehr raus aus Afghanistan, "und alle anderen auf den Weltmeeren herumdümpelnden Patrouillenboote müssen heim zu Muttern", so Peymann im stern. Ärzte sollten nach Ansicht des Theatermannes ein Grundgehalt bekommen, "bleiben die Patienten krank, gibt's kein Geld mehr. Das hat schon mal im frühen China funktioniert". Mit dem so gesparten Geld könne dann "endlich auch in Deutschlands Zukunft investiert werden: Der Kulturetat wird verzehnfacht".
Quelle: stern