Berlins Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung: "Es gibt immer noch eine strukturelle Diskriminierung"
Archivmeldung vom 03.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBerlin - Berlins Beauftragter für Menschen mit Behinderung, Jürgen Schneider, hat davor gewarnt, die Situation in der Stadt für Behinderte schönzureden und die Probleme mit schönen Etiketten zu überkleistern: "Es gibt immer noch strukturelle Diskriminierung en masse in der Stadt", sagte er im Berliner "Tagesspiegel".
"Die Bezeichnung Berlins als 'inklusive Stadt' ist überstrapaziert. Wir sind noch längst nicht soweit. Es fehlt uns vor allem an einer Willkommenskultur." Schneider kritisierte vor allem, dass es noch immer "sehr viele öffentliche Gebäude und Museen gibt, bei denen Menschen mit Behinderung vergessen werden". Schneider sagte: "Wir haben in manchen Museen eine zweite Sprache wie etwa türkisch, aber für Gehörlose haben wir nichts." Der Beauftragte setzt deshalb auf eine erfolgreiche Bewerbung Berlins für die Olympischen Spiele. "Der Behindertenbereich wird in der Öffentlichkeit gerade durchgereicht, andere Minderheitengruppen sind öffentlich stärker. Olympia wäre ein Katalysator, um die inklusive Stadt tatsächlich ernsthaft zu verwirklichen. Verwaltung und Öffentlichkeit müssen sich dann den Problemen und Forderungen von Menschen mit Behinderung stellen."
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)