Regierung will Netzanschlüsse von Solaranlagen beschleunigen
Archivmeldung vom 01.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundeswirtschaftsministerium plant ein Gesetz, um die knappen Einspeisepunkte für Ökostromanlagen, Wärmepumpen und E-Auto-Ladestationen effizienter zu nutzen. Das bestätigte das Ministerium dem "Spiegel" auf Anfrage. Kern des Gesetzes ist die sogenannte Überbauung der Einspeisepunkte.
Derzeit
muss jede Ökostromanlage, die ans Stromnetz angeschlossen wird, zu
jedem Zeitpunkt 100 Prozent ihrer Leistung einspeisen können. Doch das
tun die Anlagen nur ab und an. Die Einspeisepunkte sind deshalb selten
ausgelastet. Künftig sollen mehr Ökostromanlagen an bestehende
Einspeisepunkte angeschlossen werden - selbst wenn das deren Kapazität
übersteigt.
Laut einer Studie des Bundesverbands Erneuerbare
Energien käme es bei einer Überbauung der Anschlussleistung von 150
Prozent kaum zu nennenswerten Überlastungen der Einspeisepunkte. Selbst
eine Überbauung von 250 Prozent wäre möglich. Allerdings bräuchte es
dafür mehr Speicher, und man müsste sowohl Solar- als auch Windanlagen
an dieselben Einspeisepunkte anschließen.
Die Einspeisepunkte
waren zuletzt knapp geworden. Das liegt einerseits an Fehlplanungen der
Netzbetreiber, die den Boom von Ökostromanlagen, Wärmepumpen und
E-Auto-Ladestationen unterschätzt haben. Andererseits verzögern sich
derzeit die Lieferungen für spezielle Trafostationen, die an den
Einspeisepunkten verwendet werden.
Die Folgen sind verheerend.
Manche Netzbetreiber nehmen bis 2030 keine Anschlussbegehren mehr an,
andere ignorieren die Anfragen komplett.
Die Regierung will die
Versorgung der Republik bis 2030 weitgehend auf erneuerbare Energien
umstellen. 22 Gigawatt neue Solaranlagen sollen dafür bald jährlich ans
Netz, sechs Millionen Wärmepumpen Anfang 2025 Innenräume heizen, 15
Millionen Elektroautos über die Straßen fahren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur