Thierse tritt vom Vorstand der Denkmalstiftung zurück
Archivmeldung vom 24.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWolfgang Thierse (SPD), Vorstandsvorsitzender der "Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas", hat gegenüber dem Tagesspiegel (Sonntags-Ausgabe) seinen Rücktritt von dieser Funktion angekündigt.
Als Grund nannte er zum einen die
unzureichende Finanzausstattung der Stiftung, die durch den erheblich
gestiegenen Besucherzustrom insbesondere beim unterirdischen "Ort der
Information" verursacht worden sei, zum anderen das Ziel, die
Funktionen des Kuratoriumsvorsitzenden und des Vorstandsvorsitzenden
wieder in der Hand des amtierenden Bundestagspräsidenten zu vereinen,
um sie "mit dem politischen Gewicht des Amtes zu versehen". Bislang
hat die Stiftung einen Jahresetat von 2,1 Millionen Euro. Thierse
sieht einen künftigen Bedarf von 2,7 Millionen Euro.
Hermann Schäfer, Stellvertreter des Staatsministers für Kultur,
äußerte sich dem Tagesspiegel gegenüber zu diesen Vorwürfen
zurückhaltend. Insbesondere gebe es Gesprächsbedarf über die
künftigen Aufgaben der Stiftung, wozu "mit heißer Nadel" ein
"Betriebskonzept" erstellt worden sei, über das in der kommenden
Woche beraten werde. Schäfer lehnt eine eigenständige
wissenschaftliche Arbeit der Stiftung ab und sieht deren Prioritäten
"in der Betreuung der Besuchergruppen und der Betreuung der
Ausstellung".
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel