Hessischer Antisemitismusbeauftragter beklagt Enthemmung
Archivmeldung vom 15.07.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) beklagt eine "gesellschaftliche Enthemmung, mit der Antisemitismus wieder um sich greift". Die AfD sei "sicher ein Teil" dieser gesellschaftlichen Enthemmung, sagte Becker der "Frankfurter Rundschau".
"Leider muss man feststellen, dass der Antisemitismus in der Gesellschaft größer geworden ist. Der traut sich, auch durch Parteien, die leider im Bundestag vertreten sind, wieder deutlich lauter und aggressiver auf die Straßen unseres Landes", sagte Becker der Zeitung.
Es gehe nicht nur um die Ränder, sondern um die breite Mitte der Gesellschaft, wo antisemitische Stereotype verbreitet seien. Becker schreibt der AfD einen Anteil an dieser Entwicklung zu. "Ich glaube, dass die AfD in hohem Maße das Klima befördert, in dem Antisemitismus wächst", sagte der CDU-Politiker. "Wer eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad einfordert, der fördert Antisemitismus nicht nur, sondern der betreibt ihn mit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur