Ampel-Politiker fordern Konsequenzen aus Israel-Gutachten des IGH
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Ampelkoalition gibt es Forderungen, das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zu Israels Besatzung palästinensischer Gebiete müsse Konsequenzen haben. "Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten versagt: Der Friedensprozess von Oslo ist lange her, seitdem ist diplomatisch nicht viel passiert", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner dem "Tagesspiegel".
"Es braucht neue Initiativen mit konkreten Zeitplänen und vor allem
Druck auf beide Seiten." Die passive Zuschauerrolle reiche nicht mehr,
so Stegner. "In den vergangenen Monaten haben Israels Premier Netanjahu
und die Hamas de facto zusammengearbeitet, um eine Zwei-Staaten-Lösung
zu verhindern", sagte Stegner weiter.
Es brauche eine Lösung des
Nahost-Konflikts, "die die Sicherheit Israels gewährleistet und zugleich
den Palästinensern eine Perspektive gibt. Wenn wir immer wieder das
eine oder das andere vernachlässigen, wachsen neue Generationen im Hass
auf."
Ulrich Lechte, außenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion,
sagte dem "Tagesspiegel", das Gutachten sei eine Aufforderung, eine
Verhandlungslösung zu finden. "Es gibt jetzt keine Ausreden mehr. Dieses
Gutachten kann und darf man nicht ignorieren. Das internationale Recht
ist der Eckpfeiler der europäischen Außenpolitik."
Quelle: dts Nachrichtenagentur