Amthor verteidigt Spahn nach AfD-Äußerung

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Der CDU-Politiker Philipp Amthor hat seinen Parteikollegen Jens Spahn in Schutz genommen, nachdem dieser am Wochenende empfohlen hatte, mit der AfD im Bundestag bei Geschäftsordnungsfragen oder der Besetzung von Ausschüssen so umzugehen wie mit jeder anderen Oppositionspartei. Dafür war er scharf kritisiert worden.
Nun sagte Amthor der FAZ (Dienstagsausgabe), Spahn sei es doch "ganz
offensichtlich nicht um eine Bagatellisierung der AfD" gegangen, sondern
"um den berechtigten Hinweis, dass man diese Truppe anstatt durch
parlamentsrechtliche Kniffe besser durch eine
leidenschaftlich-inhaltliche Auseinandersetzung zurückdrängen sollte".
"In
der notwendigen Abgrenzung von diesen nur scheinkonservativen
Parlamentspöblern braucht Jens Spahn nun wirklich keine Nachhilfe -
zumal er ihnen in den letzten Jahren immer wieder couragiert
entgegengetreten ist."
Spahn hatte nicht die Wahl eines
AfD-Vizepräsidenten im Bundestag empfohlen. Es geht ihm vielmehr darum,
dass man der AfD nicht grundsätzlich beispielsweise den Vorsitz eines
Parlamentsausschusses verwehren sollte. Das hat es auch schon gegeben.
So war der AfD-Abgeordnete Peter Boehringer mit den Stimmen von AfD und
FDP von 2018 bis 2021 Vorsitzender des Haushaltsausschusses.
Am
Montag übte der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion,
Konstantin von Notz, scharfe Kritik an Spahn. "Jens Spahn hat seinen
politischen Kompass offenbar endgültig verloren", sagte von Notz der
FAZ. Es sei "hochgradig irritierend", dass jemand, der so lange auch
Regierungsverantwortung für die CDU getragen habe, "heute die
Normalisierung einer in weiten Teilen rechtsextremen Partei propagiert,
deren eigentliche Mission die Zerstörung der Volkspartei CDU ist". Mit
dieser "Irrlichterei" betreibe Spahn "genau das Geschäft der Höckes und
Weidels und sägt am mühsam hochgepäppelten Vertrauen zwischen Union und
SPD", äußerte der Grünen-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur