GroKo streitet über Unternehmensteuer
Archivmeldung vom 04.01.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Große Koalition ist in der Frage einer möglichen Senkung der Unternehmensteuern in Deutschland gespalten. "Um Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland zu stärken, müssen wir handeln", sagte Unionsfraktionsvize Andreas Jung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Der SPD-Finanzpolitiker Lothar Binding verwies dagegen auf die neuen Schulden. Sowohl Spitzenverdiener als auch gewinnträchtige Unternehmen müssten sich an der Finanzierung der Krisenkosten beteiligen. Laut einer Erhebung der Beratungsgesellschaft EY für die FAZ addieren sich Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer aktuell auf durchschnittlich 31 Prozent. Die allermeisten Länder liegen darunter. Nur Brasilien hat noch höhere Steuersätze als Deutschland, Japan befindet sich auf deutschem Niveau. In Paris will die Regierung große Unternehmen bald nur noch mit 25 Prozent belasten. In den anderen Ländern verlangen die Finanzbehörden schon heute weniger vom Gewinn als der hiesige Fiskus. Selbst wenn der künftige US-Präsident Joe Biden seine Steuererhöhungspläne durchsetzen sollte, blieben die Vereinigten Staaten unter dem deutschen Satz. Ähnliches gilt für Großbritannien und die Niederlande.
Quelle: dts Nachrichtenagentur