Senioren-Union nominiert erstmals eigene Kandidatin für Bundestag
Archivmeldung vom 23.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Senioren-Union (SU) hat erstmals eine eigene Kandidatin für die Bundestagswahl nominiert und dringt auf einen sicheren Listenplatz der CDU in Nordrhein-Westfalen für die 61 Jahre alte Anwältin Maria Theresia Opladen.
Das sagte der SU-Vize Leonhard Kuckart, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). "Die Parteien wollen die Stimmen der Alten; sie wollen den Alten aber keine Stimme geben. Das geht auf Dauer nicht gut", so Kuckart. Für die CDU sei die Nominierung "auch eine Frage der Glaubwürdigkeit", schließlich mache sie selbst den demographischen Wandel zum Thema. Der NRW-Landesvorstand, an dessen Spitze Kuckart steht, habe Opladen bereits am 7. Januar einmütig bestimmt. Kuckart fordert für die Kandidatin mindestens Listenplatz 19. Diesen Platz nahm zur Bundestagswahl 2005 der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert ein, der nicht mehr kandidiert. Die SU habe mehrmals versucht, eigene Kandidaten in den Landtag, den Bundestag und ins Europaparlament zu bringen und sei dabei aufgrund mangelnder Unterstützung der Gesamtpartei regelmäßig "gegen die Wand gelaufen. Jetzt ist Schluss." Die Liste wird von einer 250-köpfigen Delegierten-Versammlung Mitte März bestimmt. Opladen saß zehn Jahre im nordrhein-westfälischen Landtag und war zehn Jahre Bürgermeisterin von Bergisch Gladbach. Seit 2008 ist sie Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte sie: "Es würde mich reizen, mich für die Ziele der Senioren-Union im Bundestag einzusetzen." Die Senioren hätten ein Recht auf eine Interessenvertretung im Parlament. Zudem tue die SU auch "viel für die CDU". Der rheinisch-bergische Kreis wird vom stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden Wolfgang Bosbach vertreten. Opladen betonte, dass sie diesem keine Konkurrenz machen wolle und lediglich einen sicheren Listenplatz beanspruche. Bosbach sagte, er finde Opladens Kandidatur "prima". Er drücke ihr beide Daumen. Nachdem ein Kandidat der SU bei der Aufstellung der Liste für die Europawahl durchgefallen sei, "kann ich verstehen, dass die Senioren-Union nun auf einen sicheren Listenplatz drängt".
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger