Steuerschätzung: Habeck pocht auf "weitere kraftvolle Anstrengungen"
Angesichts der milliardenschweren Mindereinnahmen für den Fiskus, mit denen der Arbeitskreis "Steuerschätzung" rechnet, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf weitere Anstrengungen zur Stärkung der Wirtschaft gepocht. "Die Ergebnisse der Steuerschätzung spiegeln vor allem die Mindereinnahmen infolge der aktuellen wirtschaftlichen Schwäche wieder", erklärte Habeck am Donnerstag.
"Umso wichtiger ist es jetzt, die verabredeten Maßnahmen der Wachstumsinitiative weiter konsequent und zügig umzusetzen, um die strukturellen Herausforderungen anzupacken und die erwartete wirtschaftliche Erholung zu unterstützen." Das scheint seiner Einschätzung nach allerdings nicht ausreichend zu sein.
"Angesichts der
erheblichen Investitionserfordernisse in die Infrastruktur, die digitale
Transformation und die klimaneutrale Modernisierung Deutschlands,
verbunden mit der Investitionsschwäche, sind für eine deutliche
Trendumkehr darüber hinaus jedoch weitere kraftvolle Anstrengungen
notwendig, um die Investitionsdynamik wirksam zu erhöhen", sagte der
Wirtschaftsminister, der am Mittwoch seine Idee eines milliardenschweren
schuldenfinanzierten "Deutschlandfonds" vorgestellt hatte.
Der
Arbeitskreis "Steuerschätzung" hatte seine Erwartungen erneut kräftig
nach unten geschraubt. Für das laufende Jahr 2024 rechnen die Experten
des Gremiums nun nur noch mit einem Volumen von 941,6 Milliarden Euro
aus dem gesamten Steueraufkommen für Bund, Länder, Gemeinden und
EU-Steuern, und damit noch einmal knapp neun Milliarden Euro weniger als
noch in der Mai-Schätzung erwartet.
Auch in den weiteren Jahren
sind laut des Schätzergremiums konstant weniger Einnahmen zu erwarten
als im Frühjahr prognostiziert. So sollen Bund, Ländern und Gemeinden
von 2024 bis 2028 insgesamt gut 38 Milliarden Euro weniger an
Steuereinnahmen zur Verfügung stehen, zusätzlich sollen auch die
EU-Steuern im gleichen Zeitraum um 20 Milliarden Euro niedriger
ausfallen. Im Durchschnitt ergeben sich so jährlich 11,6 Milliarden Euro
weniger Steuereinnahmen als im Mai noch kalkuliert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur