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Sozialverband Deutschland: Urlaub für viele das kleinste Problem

Archivmeldung vom 08.08.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Sozialverband Deutschland (SoVD)
Sozialverband Deutschland (SoVD)

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmaier, kritisiert, dass Urlaub für viele Menschen in Deutschland mittlerweile das kleinste Problem sei - häufiger gehe es ums finanzielle Überleben. "Immer mehr Menschen fragen sich, wie sie die Miete bezahlen sollen, Strom und Gas oder den Einkauf im Supermarkt. Urlaub ist für sie in ganz weite Ferne gerückt", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Für die Menschen, die zu unseren Ortsverbänden in die Sozialrechtsberatung kommen, geht es meistens um die nackte Existenz", so Engelmaier. Der SoVD vertrete vor allem Rentner sowie Menschen, die von Transferleistungen leben müssen oder eine Erwerbsminderungsrente beziehen. "Und hier können wir ganz klar beobachten: Durch die Folgen des Ukraine-Krieges sind die Sorgen im letzten Jahr immer größer geworden. Unsere Sozialrechtsberatung ist am Limit", sagte Engelmaier.

Schon vor der Pandemie hätten sich rund 50 Prozent der Deutschen keinen Urlaub leisten können. "Durch die Pandemie haben viele ihre Jobs verloren, berufliche Existenzen wurden zerstört, Unternehmen sind pleitegegangen. Dann kam der Ukraine-Krieg mit Energiekrise, Preisexplosion und Rekordinflation. Wer vor drei Jahren schon wenig hatte, für den reicht es heute nur noch für das Wesentlichste: Miete, Heizen, Essen. Millionen sind jetzt von einem Urlaub so weit entfernt wie nie zuvor." Selbst ein paar Tage Camping oder Ausflüge seien für viele Menschen "nicht mehr drin". "Für sie ist diese Form der Teilhabe ein unerreichbarer Luxus geworden", meint Engelmeier.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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