Ökonom macht Merkel für Rezession im Euro-Raum mitverantwortlich
Archivmeldung vom 11.05.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtNach Einschätzung von Gustav Horn, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), hat die Bundesregierung mit einem verfehlten Euro-Krisenmanagement mit dazu beigetragen, dass die gesamte EU in eine Rezession abgedriftet ist. Das sagte der Ökonom "Handelsblatt-Online".
Horn gab in diesem Zusammenhang US-Präsident Barack Obama ausdrücklich recht, dass Europa weiter unter den Folgen der internationalen Finanzkrise leide, weil seine Regierungen nicht schnell und entschieden genug gehandelt hätten. "Die europäischen Regierungen hätten gleich zu Beginn der Krise des Euroraums massive vertrauensbildende Maßnahmen ergreifen müssen anstatt sich in der Pflege nationaler Klischees zu ergehen", sagte der Ökonom. "Dazu wären anfänglich überhaupt keine Konjunkturprogramme erforderlich gewesen, da die Wirtschaft in den Euroländern noch gut lief."
Nach Horns Überzeugung hätte eine durch die Regierungen gestützte Erklärung der Europäischen Zentralbank (EZB) gereicht, dass starke Kurseinbrüche bei Staatsanleihen durch Aufkäufe auf dem Sekundärmarkt verhindert worden wären. "Dies ist insbesondere von Seiten der Bundesregierung verhindert worden", kritisierte der IMK-Chef. "Das Ergebnis sind Rettungsschirme und eine Rezession im Euroraum." Zudem habe das Vertrauen in die Stabilität des Euro-Raums "dramatisch" gelitten. "Ein sehr teures Zögern", so Horn.
Quelle: dts Nachrichtenagentur