Merkel: Dürfen bei Gewalt gegen Frauen niemals wegschauen
Archivmeldung vom 21.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu mehr Aufmerksamkeit für Gewalt gegen Frauen aufgerufen. "Wir dürfen niemals wegschauen, wenn Mädchen oder Frauen Gewalt angedroht oder gar angetan wird", sagte Merkel in ihrem aktuellen Podcast am Samstag zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November.
Die Zahl der Fälle steige sowohl weltweit, beispielsweise in den vielen Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen, aber auch in Deutschland. Die Bundesregierung stelle sich dieser Entwicklung mit aller Kraft entgegen.
Die statistischen Fakten sind aus Sicht von Kanzlerin Merkel "beklemmend": Jede dritte Frau in Deutschland sei mindestens einmal im Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen, alle 45 Minuten werde eine Frau durch aktuelle oder ehemalige Partner verletzt oder angegriffen. "Jeder einzelne Fall erzählt eine schreckliche Geschichte und steht für ein schlimmes Schicksal", sagte die CDU-Politikerin. Um diese Entwicklung zu bekämpfen, setze die Bundesregierung vor allem auf vier Punkte: Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" und ein breites Netzwerk von Hilfsangeboten wie zum Beispiel Frauenhäuser in ganz Deutschland, die Initiative "Stärker als Gewalt", die das Thema in die Öffentlichkeit trage, der "Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen", wo politische Maßnahmen von Bund, Ländern und Kommunen verzahnt würden und ein Förderprogramm in Höhe von 120 Millionen Euro, bei dem der Bund für die nächsten vier Jahre in den Ausbau von Beratungsstellen investiere.
Zudem setze sich die Bundesregierung auch international dafür ein, dass Gewalt gegen Frauen verhindert, bekämpft und Betroffenen Schutz und Unterstützung geboten werde. Das Engagement gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zähle nicht nur am 25. November, sondern "immer und überall", so Merkel.
Quelle: dts Nachrichtenagentur