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SPD-Politiker Kahrs sieht in Wagenknecht Hindernis für Rot-Rot-Grün

Archivmeldung vom 05.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Johannes Kahrs Bild: kahrs.de
Johannes Kahrs Bild: kahrs.de

Der SPD-Politiker Johannes Kahrs sieht in der Spitzenkandidatin der Linken, Sahra Wagenknecht, ein Haupthindernis für eine Links-Koalition im Bund. "Über Rot-Rot-Grün muss man nicht reden, solange Wagenknecht mit der AfD flirtet und die Linke die SPD als Hauptfeind bekämpft", sagte Kahrs dem "Handelsblatt".

Dagegen sieht Frank Schwabe, Sprecher der "Denkfabrik", eines Zirkels junger, linker Sozialdemokraten in der SPD-Bundestagsfraktion, ein Linksbündnis nach wie vor als Option, weil es am ehesten dafür stehe "das SPD-Versprechen der sozialen Gerechtigkeit auch mit Leben zu füllen", wie er der Zeitung sagte. Doch auch Schwabe sind die Risiken bewusst.

Eine rot-rot-grüne Koalition müsse selbstverständlich stabil regieren, sagte er unter Anspielung auf Wagenknecht und Oskar Lafontaine. "Ansonsten empfehle ich, sich jetzt auf die inhaltliche Zuspitzung der SPD zu konzentrieren und dafür geeignete Vorschläge zu machen." Linksparteichef Bernd Riexinger verwahrte sich indes gegen Äußerungen von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD), der Rot-Rot-Grün als unrealistisch bezeichnet hatte, solange die "Familie Lafontaine" bei der Linken den Ton angebe.

"Diese Debatte um Personen, vor allem um diejenigen, die man nicht mag, ist eine kindische und letztendlich unpolitische Scheindebatte", sagte Riexinger dem "Handelsblatt". Die Linke diskutiere auch nicht, ob ihr der Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter lieber wäre als der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir. "Wenn die SPD und die Grünen eine Zusammenarbeit mit der Linken ausschließen wollen, dann sollen sie es doch offen sagen – und ihren Wählern erklären, wie sie mit der FDP mehr soziale Gerechtigkeit umsetzen wollen." Da sei er aber "sehr gespannt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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