Nach Mannheim: Grüne wollen nach Mustern der jüngsten Taten suchen
Nach der tödlichen Autofahrt in Mannheim haben die Grünen eine entschlossene Suche nach wiederkehrenden Mustern der Taten der jüngsten Zeit sowie eine bessere Prävention gefordert.
"Deutlich wird erneut: Wir müssen nicht nur die bisherigen Taten der
vergangenen Monate weiter entschlossen aufklären, um wiederkehrende
Muster zu erkennen und teils seit Jahren existierende Defizite wie eine
nach wie vor unzureichende Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden auf
Bundes- und Landesebene endlich abstellen zu können", sagte
Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz der "Rheinischen Post"
(Mittwochausgabe). "Zudem müssen wir psychologische Betreuungsangebote
ausbauen und Prävention insgesamt verbessern."
Genauso notwendig
sei es aber auch, "sich intensiv mit Medienlogiken auseinanderzusetzen,
die die Auftretungswahrscheinlichkeit entsprechender Taten erhöhen
könnten", so der Innenpolitiker. Man dürfe sich an derartige Taten nicht
gewöhnen.
"Wir nehmen mit großer Irritation zur Kenntnis, dass
die Bestürzung und der Aufschrei nach dieser Tat mit zwei Toten geringer
ausfällt als bei den vorangegangenen Anschlägen von Magdeburg,
Aschaffenburg und München. Es ist naheliegend, dass dies auch an der
Instrumentalisierung durch die AfD und andere Rechtsextremisten und
-populisten liegt", sagte der Grünen-Politiker. Diese würden immer
wieder versuchen, so auch gestern, "politisches Kapital aus derart
schrecklichen Anschlägen" zu ziehen.
"Nachdem sich herausstellte,
dass es sich hier um einen deutschen Täter handelte, ebbte das
Interesse spürbar ab. Tote und Verletzte spielen für manche scheinbar
keine Rolle mehr, wenn der Täter keinen Migrationshintergrund hat. Diese
Instrumentalisierung ist einfach abstoßend und unerträglich",
kritisierte von Notz. Die innere Sicherheit des Landes erhöhe man so
gewiss nicht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur